Die Entstehung von Compas Direct
Das war der Moment, in dem Nemours Jean-Baptiste im Jahre 1955 den musikalischen Schritt vom Twoubadou
hin zu Tanzmusik mit einem eigenen Orchester wagte (Conjunto International, Ensemble aux Calebasses).
Er begann haitianische Musik zeitgenössisch zu interpretieren, zu arrangieren und damit zu experimentieren.
Sie spielten regelmäßig im Cabane Choucoune Night Club. Das Repertoire bestand aus ganz verschiedenen Rhythmen
(Bannann Pouyak, Grenn Moudong, Ibo, Méringue Lente, Contredance, Guaracha, Bolero... ), während
das Timbre des Orchesters gleich blieb.
2)

Mit dem Titel
»Deux pti piti callebasses« gab es 1957 zum ersten Mal eine
Rhythmusstruktur, die sich in ihrer Basis nicht mehr wesentlich änderte. Im Jahre 1958 tauchte am Ende
des Titels
»Yasse« zum ersten Mal der Begriff
Compas Direct
in einer
Aufnahme auf. »Yasse« wurde später in »Compas Direct« umbenannt.
3)
Die neue Song-Formel erwies sich als erfolgreich beim Publikum. Ab diesem Moment wurden seine Musik als
Compas Direct vermarktet und fand schnell Verbreitung
im ganzen Land.
1)
Compas Direct – Es ist die 5-3 Formel für die Compas-Perkussion.
Auf fünf Schläge auf die große Trommel (Tanbou) folgen drei Takte (zwei Bass-Schläge mit einem Tam-Tam Schlag
dazwischen). Parallel flankiert vom hellen Klang der Graj sowie den zwei Off-Beat-Instrumenten Tchatcha
und Kloch. Das treibende Herzstück der Rhythmusgruppe ist die Tanbou (son poto mitan).
4)
Nemours Jean-Baptiste begann mit Tanbou (große Vodou Trommel),
Kontrabaß, Tchatcha (Maracas), Graj (Guiro), Accordeon, Bläsern. Er baute die Musik und sein Orchester im Laufe der Jahre immer weiter
aus, Timbales, große Glocke (Kloch), kleine Glocke (mit Timbales), Floor-Tom (Tam-Tam), Elektrische Gitarren, Orgeln, Schlagzeug...
Arrangements und Perkussion des Compas Direct wurden auf diese Weise immer weiter perfektioniert.
5) Rhythmus (1967)